Monatstreffen Juli 2019

Die monatliche Zusammenkunft fand am 09.07.2019 im Bergbaumuseum auf der ehemaligen Zeche Westhausen in Dortmund-Bodelschwingh statt. Eingeladen hatte unsere Heimatfreundin Helma Adler. Sie ist die amtierende Vorsitzende der Seniorengruppe (ehemals REVAG), die sich aktiv um den Museumsbetrieb kümmert. Öffentlich und kostenlos zugänglich ist das kleine Bergbaumuseum an jedem ersten Samstag in den Monaten April bis Oktober, jeweils von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr.

Unser Heimatverein Bodelschwingh und Westerfilde e.V. erschien mit etwa vierzig interessierten Besuchern. Nach einer Begrüßung durch den Vorsitzenden Gerd Obermeit übernahm Otto Schmidt das Wort und führte die Teilnehmer durch den Abend.

Zunächst wurde an die Entstehung des Museums erinnert. Die Idee dazu reifte in den Köpfen der REVAG-Seniorengruppe bereits seit den 80er Jahren. Als Geschichtskreis unter der langjährigen Leitung von Horst Schmidt wurde zunächst alles über die Ortsgeschichte von Bodelschwingh und Westerfilde gesammelt. Klaus Völkmann als Eigentümer des Gebäudes stellte dann Anfang der 90er Jahre das Maschinenhaus der Fördermaschine von Schacht 3 als Räumlichkeit für das Museum zur Verfügung. Um die noch vollständig erhaltene Fördermaschine herum gestaltete sich dann im Laufe der Jahre das Museum, bestehend aus unzähligen großen und kleinen Erinnerungen an den Bergbau in unserer Region. Alles wurde liebevoll gesammelt, betitelt und zur Ausstellung hergerichtet. Viele der damals beteiligten Senioren sind heute leider bereits nicht mehr unter uns. Um so wichtiger ist es, das Wissen um die wertvollen Erinnerungen für die Nachwelt zu erhalten.

Der früher selbst für die Ruhrkohle tätige Otto Schmidt verfügt über dieses Wissen und begleitete jeweils kleine Gruppen durch das Museum, um Rede und Antwort zu stehen. Die anderen Teilnehmer erkundeten währenddessen die Ausstellung auf eigene Faust und nutzten die Gelegenheit auch, um sich untereinander noch ein bißchen besser kennen zu lernen.

Es war ein interessanter Abend mit vielen Erinnerungen an den Bergbau und das Leben der Bergleute. Nachdem inzwischen mit „Prosper Haniel“ in Bottrop die letzte deutsche Schachtanlage stillgelegt wurde, ist die Ära des Steinkohlebergbaus bei uns wahrscheinlich für alle Zeiten beendet. Weil der Bergbau uns und unsere Region so sehr prägte, müssen wir diesen Abschnitt der Geschichte unbedingt für die Nachwelt lebendig halten. Das kleine Museum auf der ehemaligen Zeche Westhausen ist ein idealer Ort dafür. Es müssen sich aber bald auch Interessierte aus einer jüngeren Generation finden lassen, die das Werk der Seniorengruppe fortsetzen wollen. Andernfalls geht bald womöglich ein Fundus an Wissen und Relikten des Bergbaus mit dem Museum für immer verloren.

Text und Fotos: Gerd Obermeit