wir haben hier ein fünfundvierzig Jahre altes Tondokument dieser Grundsteinlegung der neuen Pfarrkirche Mariä Heimsuchung mit Gemeindezentrum und Vikarie vom 02. Mai 1976. Wir haben es in gekürzt zusammengeschnittener Form in zwei Teilen mit ebenso historischen Bilddokumenten unterlegt und aufbereitet zur Erinnerung an diesen Anlass – aber ebenso zur Erinnerung an all die mittelbar und unmittelbar Beteiligten, von denen viele nicht mehr unter uns weilen.
Das Tondokument verdanken wir Beda Breidung (+ 02.01.2021), der es als damaliges Pfarrgemeinderatsmitglied und gelernter Elektrotechniker auf einem UHER-Tonbandgerät während der Veranstaltung mitschnitt.
+ Beda Breidung im Jahre 1976
Sowohl das Gerät wie das Band wurden uns von Pfarrer Hubert Werning, dem Leiter des Pfarrverbundes Dortmund-Nordwest, zur Verfügung gestellt für die Digitalisierung und Archivierung – zur Erhaltung für die Zukunft und für die Auswertung und Gestaltung dieser Dokumentation.
Alle verwendeten Fotos stammen aus dem Archiv unseres Heimatvereins und den Privatarchiven von Hans-Joachim Schroeter und Wolfgang Schlesiger. Wenn sie genauer hinschauen und vielleicht die Filme dafür anhalten, werden Sie sicher viele Bekannte aus alter Zeit erkennen – und alle, die noch leben, waren damals 45 Jahre jünger!
Die zusammen mit dem Gemeindezentrum und der Vikarie gebaute neue Pfarrkirche Mariä Heimsuchung wurde im Juni 1977 vom in Dortmund geborenen damaligen Weihbischof des Erzbistums Paderborn Paul Nordhues konsekriert – also geweiht:
Der Dom Nr.30, 24.Juli 1977Zeitungsbericht in den Ruhr-Nachrichten
Konsekration der neuen Pfarrkirche Mariä Heimsuchung im Juni 1977 durch Weihbischof Nordhues
Hier die beiden Filmclips mit dem Originalton der Grundsteinlegung:
…, also 1963 wurde in Bodelschwingh neben dem Pfarrhaus der katholischen Kirchengemeinde Mariä Heimsuchung im Rohdesdiek 12 der Grundstein für ein neues Pfarrheim und einen Kindergarten gelegt. Die Segnung des Grundsteins wurde von Pfarrer Hermann Molsberger im Beisein des Kirchenvorstandes und anderer Gemeindevertreter vorgenommen.
Pfarrer Molsberger bei der Segnung des Grundsteins. Foto: Archiv Heimatverein
Ein Jahr später am 01. April 1964 wurden Kindergarten und Pfarrheim als Marienheim ihrer Bestimmung übergeben.
Im Pfarrheim waren damals der Kindergarten, Räume für Jugendgruppen, Versammlungsräume und die Wohnungen des Vikars und des Hausmeisters/Küsters untergebracht. Auch die ehemalige Pfarrbücherei hatte hier einmal ihren Raum.
Die Kassette für den Grundstein wird verlötet. Foto: Archiv Heimatverein
Die beiden Fotos zeigen „Reporter“ einer KJG-Jugendgruppe im Jahre 1974 vor dem Jugendheim im Rohdesdiek 12.
Ein Jahr später am 01. April 1964 wurden Kindergarten und Pfarrheim als Marienheim ihrer Bestimmung übergeben.
Im Pfarrheim waren damals der Kindergarten, Räume für Jugendgruppen, Versammlungsräume und die Wohnungen des Vikars und des Hausmeisters/Küsters untergebracht. Auch die ehemalige Pfarrbücherei hatte hier einmal ihren Raum. Die beiden Fotos zeigen „Reporter“ einer KJG-Jugendgruppe im Jahre 1974 vor dem Jugendheim im Rohdesdiek 12.
Fotos: Hans joachim Schroeter
Als weitere Nachrichten aus dem April 1963 vermeldete die Dortmunder Nord-West-Zeitung (Mengeder Zeitung) in ihrem Jahresrückblick:
„Im Ortsderby der ersten Handballkreisklasse schlug Germania Westerfilde den TV Mengede mit 12:10.“
„Mehrere Monate dauerten die Sprengungen auf ‚Westhausen‘, wo die alte Wäsche abgetragen wurde. Auf dem Gelände sollen Parkplätze angelegt werden.“
„Jungen und Mädchen der Bodelschwingher Freigrafenschule legten einen zweiten Schulwald an.“
„Durch eine 0:1-Niederlage beim TuS Bövinghausen vergaben die Fußballer der Germania Westerfilde ihre Aufstiegschance in die Bezirksklasse.“
Beitrag: Hans-Joachim Schroeter und Wolfgang Schlesiger
Kreuzung Deininghauser Straße/ Schloßstraße, Klümpchenbude mit Opa Fuge (l). Hier gab es auch Knickerwasser. Im Hintergrund: „Wieses Kotten“, heute Heim der Familie Vollmer. Foto: Archiv Heimatverein
…aber die Bude ist weg!
Jaja, die „Bude“ – oder „Selter(s)bude“, eher großspurig „Trinkhalle“, heute eher „Kiosk“ – für alle Kinder der Nachkriegsgenerationen (und nicht nur die) ein Begriff, eine Institution, wo man zwanzig oder dreißig Pfennig von Mama oder Oma in Süßigkeiten oder im Sommer in „Brause“ umsetzte.
Nicht nur, aber ganz besonders bei uns, im Ruhrgebiet zu finden. Früher selbstverständlich, überall – vorwiegend an Straßenecken – zu finden, immer offen, immer lecker.
Inzwischen nicht mehr so oft zu finden, seitdem Supermärkte bis 22 Uhr offen sind und Tankstellen eher Lebensmittel, Bier und Süßwaren verkaufen als Benzin und eines der Alleinstellungsmerkmale der Bude: noch offen auch nach der gesetzlichen Ladenschlusszeit – raubten.
Witz aus jener Zeit:
Fragt der Mantafahrer den Passanten: „Wo geht’s denn hier nach Aldi?“ Korrigierender Hinweis des Passanten: „ZU Aldi!“ Mantafahrer: „Wat denn, schon halb sieben durch?“
Aber die Bude ist inzwischen Kulturgut, wie ein Bildband von Dietmar Osses (Hrsg.: Die Bude. Trinkhallen im Ruhrgebiet. Herausgegeben im Auftrag des LWL-Industriemuseums. Klartext Verlag Essen 2009) und sein Artikel darin Von der Seltersbude zum Telefonshop (1), zeigt.
Auch Ausstellungen zur „Bude“, der Tag der Trinkhallen 25.08.2018 unter dem Titel „Kumpels, Klümpchen & Kultur“ und WDR-Geschichten (2) dazu zeigen die Buden und ihre Leute – die Betreiber drinnen und Kunden draußen.
Tja, die Bude – Motto: „Wir ham allet, watte brauchs, wat wir nich ham, brauchse auch nich!“ – Wolfgang und ich kamen eher zufällig zu diesem Thema.
Wir forschen derzeit in unserem Archiv zum Thema „Lebensmittelgeschäfte in Bodelschwingh und Westerfilde“, aufbauend auf den Vorarbeiten von Otto Schmidt zum Thema „Gewerbe in Bodelschwingh und Westerfilde“ – und kamen dann über die Erinnerungen an eine Filiale des Lebensmittelhändlers Radü, die sich mal Im Orde im ehemaligen kleinen Völkmann-Autopavillion an der Ecke Kösterstraße befand, darauf, dass es im Orde doch auch mal Buden gab.
Und die lagen auf unserem gemeinsamen Schulweg:
zuerst dem zur Freigrafen-Volksschule an der Bodelschwingher Straße, zu der wir vier Jahre lang aus dem Göllenkamp und von der Deininghauser Straße durch Im Orde und Bermesdicker Straße stiefelten,
später dem zur Straßenbahnhaltestelle der Linie 5 oben am Wachteloh, von wo aus wir in die Stadt zu unseren Schulen fuhren.
Aber wo waren die Buden?
Eine Im Orde an der Ecke zur Richterstraße und eine ein Stückchen weiter auf der anderen Straßenseite an der Ecke zum Wachteloh!
Was wir bisher herausgefunden haben:
die Bude an der Ecke zur Richterstraße wurde betrieben von (und gehörte wohl auch) Quenter,
die Bude an der Ecke zum Wachteloh gehörte dem Eigentümer des Hauses Wachteloh 1, dem Gem. Spar- und Bauverein Bodelschwingh e.G., der sie – weil seit langer Zeit nicht mehr genutzt – 1975 abreißen ließ und durch Garagen ersetzte. Wer sie betrieben hat, ist uns bislang nicht bekannt.
Bilder der Buden haben wir keine gefunden, auch keine Datierungen, wann diese Buden betrieben wurden und von wem (außer Quenter).
Unsere Bitte nun an Euch: habt Ihr Erinnerungen an diese Buden, wisst Ihr mehr, Genaueres? Und im Idealfall: habt ihr Bilder davon?
Wisst Ihr noch von anderen Buden in Bodelschwingh und Westerfilde, die nicht mehr existieren? Erinnerungen, Fotos, was auch immer?
Über jeden Hinweis würden wir uns freuen! Bitte wendet Euch dann an Wolfgang oder mich (Email: slmmnps12@gmx.de) bzw. an die Heimatvereinsadresse.
Bald ist der Januar des neuen Jahres 2021 schon wieder vorbei. Kein Eis, kein Schnee, aber immer noch Corona mit Kontaktbeschränkungen. Wir werfen einmal einen Blick zurück in den Januar 1979. Wie uns ein altes Zeitungsfoto zeigt, war der Schlossteich rund um Schloss Bodelschwingh zugefroren und das Eislaufen konnte man mit Freuden gemeinschaftlich genießen.
Eislaufen auf dem Schlossteich am Schloss Bodelschwingh.
Bereits ein Jahr früher, im Januar 1978, erschienenen in der Tageszeitung die beiden nachstehenden Bilder aus unserem Bodelschwingh.
Zeche Westhausen, im Vordergrund noch die Eisenbahngleise der Deutschen Bundesbahn und hinten noch der Förderturm über Schacht III.
Alle drei Bilder stammen aus einer Sammlung von Zeitungsberichten, aufbewahrt im Archivraum des Heimatvereins Bodelschwingh und Westerfilde e.V. In welcher Tageszeitung die Fotos seinerzeit erschienen, konnten wir leider nicht feststellen.
Zum Vergrößern der Bilder diese bitte mit der Maus anklicken.
Zusammenstellung: Hans-Joachim Schroeter und Wolfgang Schlesiger
Unter dieser Rubrik wollen wir in nächster Zeit kleine Auszüge veröffentlichen aus dem Buch „Bericht über die Verwaltung des Amtes Mengede 1889-1902“, das uns dankenswerter Weise von unserem Mitglied Herrn Dr. Folker Kozianka zur Verfügung gestellt wurde.
In diesem Buch stellt der damalige Amtmann Schragmüller im Jahre 1902 die gesamte Situation des Amtes Mengede dar, das 1889 erst vom Amt Castrop als eigenständuges Amt abgetrennt wurde. Aus heutiger Sicht gibt es da viel Merkwürdiges, Kurioses, aber auch durchaus Interessantes zu lesen. In unseren Auszügen wollen wir uns natürlich im Wesentlichen auf unsere beiden Ortsteile Bodelschwingh und Westerfilde beschränken, wo das möglich ist.
Bitte schaut und lest selbst die Originale (Bilder gibt es in dem Buche leider nicht) – ich denke, die Frakturschrift ist uns noch allen geläufig.